Zum vorläufigen Abschluss unseres Wintertrainings ist es mir ein Bedürfnis, unseren wunderbaren Zuchthengst Falco wieder einmal vor den Vorhang zu holen. Zuchthengste und -stuten führen ja oft ein ‚Schattendasein‘ neben den vielen tollen Nachkommen, die sie hervorbringen, und die naturgemäß stets im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.
Ich bin so stolz auf unseren Schatz Falco, dessen unwiderstehlichem Charakter man sich kaum entziehen kann – sanft und liebevoll, charismatisch und immer wieder auch spitzbübisch – und mit seinem erhabenen und gütigen Ausdruck, den ich so sehr liebe und worin ich unweigerlich seinen Vater, unseren unvergessenen Amigo, sehe.
Seit November absolvierten wir fast jeden Morgen eine knackige Trainingseinheit in der Halle und Falco war immer mit Engagement und Eifer dabei. Bei unserem Training hatten zunächst die Basics den Vorrang. Nach der längeren Pause musste natürlich alles wieder ‚reaktiviert‘ werden. Es war aber alles abrufbar und sofort wieder da, wenn man danach fragte. Trotzdem wiederholten wir alles Schritt für Schritt, gingen dann aber zügig weiter im Programm um Falco auch stets die nötige Dosis Anforderung für Geist und Körper zu bieten, um motiviert zu bleiben.
Gymnastizierungen, Balanceübungen, Seitengänge standen ebenso auf dem Programm wie die Verfeinerung der Hilfen und die weitere Stabilisierung der Gänge.
Schlussendlich bin ich sehr zufrieden mit dem Fortschritt, den Falco gemacht hat und an den wir in unserer nächsten Trainingsphase wieder anknüpfen werden. Da aber jetzt das Anreiten der Jungpferde des Jahrganges 2022 auf dem Programm steht, muss/darf Falco jetzt erst einmal pausieren und sich ab dem Frühjahr wieder der Fortpflanzung widmen.
Auch wenn es etwas aufwändig ist, das Pferd täglich mit dem Hänger von seiner Koppel abzuholen, um meist bei mehreren Minusgraden in der Halle arbeiten zu können, ist es die Mühe wert. Denn nicht nur das körperliche Training ist notwendig (um auch sein Gewicht etwas im Zaum halten zu können), auch die Abwechslung für seinen Alltag und die geistige Anforderung sind wichtig für sein emotionales Wohlbefinden und seine Zufriedenheit. Aber der schönste Lohn für mich ist, dass wir uns durch die zusätzlich gemeinsam verbrachte Zeit und die gemeinsame Arbeit wieder ein Stück weit besser kennen lernen und unsere Beziehung und unser gegenseitiges Vertrauen weiter intensivieren konnten – eine wertvolle und beglückende Erfahrung (hoffentlich) für beide Seiten.
Danke Heidi Reisinger fürs Fotografieren (unter nicht besten Bedingungen).